Studie: MigrantInnen besonders stark an Studium interessiert
Nach einer aktuellen Studie des Hochschul-Informations-Systems (HIS), die im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durchgeführt wurde, wollen etwa 71 Prozent aller Berechtigten auch ein Studium aufnehmen. Im vergangenen Jahr lag der Anteil bei 70 Prozent. Dabei gaben 62 Prozent an, dass sie sicher oder sehr wahrscheinlich ein Studium aufnehmen werden. Weitere 9 Prozent wollten eventuell studieren. 29 Prozent der Befragten schlossen für sich ein Studium aus. Nach jetzigem Stand ist die Studierneigung von Männern und Frauen praktisch gleich (71 zu 72 Prozent). Deutlich höher liegt sie bei Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund und erreicht 76 Prozent. Trotz des durchschnittlich etwas schwächeren Notenstands streben lediglich 24 Prozent der SchülerInnen mit Migrationshintergrund kein Hochschulstudium an. Demgegenüber stehen mehr Nicht-MigrantInnen, die zunächst auf ihre Studienoption verzichten werden (29 %). Die AutorInnen der Studie verweisen jedoch darauf, dass es sich bei SchülerInnen mit Migrationshintergrund auf Gymnasien oder Gesamtschulen um eine stark selektierte Gruppe handelt. So beträgt ihr Anteil an Gymnasien gerade einmal 4 Prozent, nur ein kleiner Anteil der SchülerInnen mit Migrationshintergrund gelangt in das höhere Schulsystem. Zu vermuten sei, so die Studie weiter, dass der Auslesedruck bereits sehr früh in der Bildungsbiographie einsetzt bzw. diese Studienberechtigten besonders motiviert sind.