Stärkung Europas durch Nutzung der kulturellen Vielfalt

Der Präsident der EU-Kommission, José Manuel Barroso, ruft dazu auf, die Unterschiedlichkeit der europäischen Kulturen zur Stärkung Europas zu nutzen. Europas Identität beruhe auf Vielfalt, sagte er auf der Europäischen Kulturkonferenz in Berlin (26.-27.11.2004). Unter dem Titel „Europa eine Seele geben“ erörterten Politiker, Künstler und Wirtschaftsvertreter aus den EU-Mitgliedsstaaten die Rolle der Kultur bei der Einigung Europas. Sie diskutierten die Frage, was unternommen werden muss, damit Europa auch kulturell zusammenwächst. Das Barroso sich diesem Thema gleich zu Beginn seiner Amtszeit widmet, werteten Konferenzteilnehmer als ein wichtiges Zeichen für die Europäische Kultur. „Europa, das sind nicht nur die Märkte, sondern auch Kulturen und Werte. Ich persönlich finde in der Hierarchie der Werte, sind die kulturellen wichtiger als die ökonomischen.“, betonte Barroso. Auch Bundeskanzler Gerhard Schröder unterstrich die Bedeutung der kulturellen Vielfalt Europas: „In Respekt vor anderen Kulturen, in der Toleranz gegenüber Andersdenkenden und Andersgläubigen, in der Anerkennung von Vielfalt und Verschiedenartigkeit, besteht das kulturelle Fundament der europäischen Integration.“ Barroso kündigte an, dass die Debatte um die europäische Kultur seine Politik prägen werde. Unternehmensberater Michael Stuber sieht hierin ein positives Signal der Politik: „Die Dynamik der europäischen Integration zwingt alle Beteiligten, die kulturelle und die Werte-Basis zu klären, auf denen die zukünftige Entwicklung der EU stattfinden wird.“ Ein gemeinsame Kultur der Offenheit, die die Vielfalt in Europa betont, wertschätzt und nutzt, werde helfen, die Menschen Europas nachhaltig zu verbinden.