Mit altersdifferenzierten Arbeitssystemen dem demographischen Wandel begegnen
Die Folgen des demografischen Wandels mit weniger jüngeren und mehr älteren Beschäftigten sind in Unternehmen und Gesellschaft angekommen. Gesund und produktiv im Alter zu sein ist möglich, spezifische Ansätze zur Gestaltung des demografischen Wandels sind vorhanden oder können entwickelt werden. Konkrete Umsetzungen fehlen aber häufig noch. Das sind einige Kernaussagen, die sich aus dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Schwerpunktprogramm “Altersdifferenzierte Arbeitssysteme” ergeben. Das Forschungsprojekt stellte jetzt seine „Halbzeitergebnisse“. an der Universität Kassel gemeinsam mit einem Praxispartner, dem Volkswagenwerk Kassel vor.
Das Volkswagenwerk Kassel arbeitet bereits erfolgreich mit Elementen altersdifferenzierter Arbeitssysteme. „Um die Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit sicher zu stellen, müssen bereits beschäftigte Arbeitnehmer gezielt gefördert und qualifiziert werden.“, unterstreicht Prof. Dr. Reinhard Nöring, Leiter des Gesundheitswesens im Volkswagenwerk Kassel. Von den etwa 13.000 Beschäftigten sind derzeit rund zehn Prozent über 55 Jahre – ein starker Anstieg in den nächsten 10 bis 15 Jahren lässt sich vorausberechnen. „Insbesondere für die industrielle Fertigung bestehen besondere Herausforderungen, dem demographischen Wandel zu begegnen, denn gerade die hier geforderten Fähigkeiten – Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, taktgebundenes Arbeiten, Nachtschichttauglichkeit u.a. sind aus unserer Sicht Fähigkeiten, die im Alter nachlassen“, so Nöring. Das Unternehmen stelle sich den Herausforderungen und habe diese altersbezogene Aktivitäten sogar in einem Tarifvertrag Demographie festgeschrieben.