Menschen mit Behinderung machen Mode
Die Bereitschaft, Menschen mit einer Behinderung zu beschäftigen, ist vielerorts noch immer nicht besonders stark ausgeprägt. Zwei Projekte aus der Modebranche gehen mit guten Beispiel voran und bieten Perspektiven für Menschen mit einer Behinderung.
Der Integrations- und Beschäftigungsverband „Weißer Rabe“ bietet mit seinem Projekt „Näh-werk“ Frauen mit körperlichen Behinderungen oder psychischen Erkrankungen in München die Möglichkeit, einen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu finden. Seit September 2008 arbeiten die elf beschäftigten Frauen mit Schneidermeister Hans Wagner und Modedesignerin Jessica Fuhrmann an eigenen Kollektionen, bedienen die Laufkundschaft und nähen außerdem für Designer aus München und Berlin. Für die Frauen ist das Projekt ein voller Erfolg. Die Stücke, die z. B. das Recycling-Modelabel „Luxusbaba“, die „Wäscheliese“ oder die Kindermodenmarke „Carolinoli“ herstellen lassen, sind individuell und einmalig. Gleichzeitig verbessern die Modemarken und ihre Designer das eigene Image. „Es macht einfach Sinn, ein soziales Projekt zu unterstützen. Bei un-seren Kunden kommt das durch die Bank weg positiv an“, so Luxusbaba-Gründerin Simone Graber.
Auch die österreichische Mode-Kette „Vögele“ hat die Fertigkeiten von Menschen mit Behinde-rung erkannt und lässt ihre 20.000 Kleiderbügel täglich von Menschen mit Behinderung auf Bruchstellen und andere Fehler begutachten. Zwölfköpfige Teams der steirischen Behinderten-werkstätten Jugend am Werk, Unikat-Mosaik und Lebenshilfe arbeiten als „Kleiderbügel-Recycler“ und überprüfen Bügel aus sämtlichen österreichischen „Vögele“-Filialen.