Imame werben für Berufsausbildung

Die Vorsteher türkischer Moscheen in Deutschland wollen türkischstämmige Jugendliche verstärkt für eine berufliche Ausbildung gewinnen. Gleichzeitig werben die Moscheenvertreter bei türkischen Unternehmern um die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen. Darauf verständigten sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB). Mit einer gemeinsamen Kampagne unter dem Motto „Moscheen aktiv für Berufsbildung“ soll das Thema Berufsausbildung in türkische Familien getragen werden.
Staatssekretär Kasparick (BMBF) betonte, dass sich die Chancen, die sich aus einer dualen Ausbildung ergeben, bei türkischstämmigen Betriebsinhabern und Jugendlichen noch nicht genug bekannt seien. So hätten allein in Berlin nur 10,7 Prozent der ausländischen Jugendlichen einen betrieblichen Ausbildungsplatz, unter den deutschen Jugendlichen sind es dagegen 34,5 Prozent. Die berufliche Qualifizierung stellt einen wichtige Säule der gesellschaftlichen Integration von Menschen mit Migrationshintergrund dar. Imame und Vorsitzende der Moscheenvereine hätten einen besonderen Einfluss auf diese Gruppe. Dies gilt auch für die türkischstämmigen Inhaber von Firmen. Sie böten noch zu selten Ausbildungsplätze an, so DITIB-Präsident Ridvan Çakir.