Fondsgesellschaften fordern umfassendes Diversity Management
Eine konsequente Diversity-Politik erhöht nicht nur die Attraktivität eines Unternehmens bei AnlegerInnen; das Beispiel der New Yorker Pensionsfonds macht deutlich, dass Diversity zu einen Muss wird, wenn Diskriminierungen gegenüber MitarbeiterInnen von AnteilseignerInnen nicht akzeptiert werden. Die Geschäftsführung der Pensionsfonds der Stadt New York drängt Fortune 500 Unternehmen dazu, Diskriminierungen u. a. aufgrund der sexuellen Orientierung und Geschlechteridentität zu unterbinden: In ihrer Position als Anteilseigner fordern die Pensionsfonds Unternehmen auf, Diskriminierungsverbote in den Unternehmensleitlinien zu verankern. Am
Anfang stehen Gespräche mit den Unternehmen, um diese davon zu überzeugen, dass umfassende Antidiskriminierungsrichtlinien eine „good business practice“ sind, so Jeff Simmons, Sprecher der NYC Pensionsfonds. Langfristig könnten sich Fondsgesellschaften vorbehalten, keine weiteren Aktien der Unternehmen zu kaufen bzw. vorhandene Aktienpakete zu verkaufen – dies würde den Aktienwert negativ beeinflussen. Simmons betont jedoch, dass die Unternehmen insgesamt kooperativ seien und Einsicht in die Notwendigkeit umfassender Diskriminierungsverbote zeigten. Zudem hätten die Pensionsfonds als Anteilseigner einen größeren Einfluss, wenn sie diese Themen bei Aktionärsversammlungen auf die Agenda setzen – bei einem Verkauf der Aktien ginge dieser Gestaltungsspielraum verloren.
GleichberechtigungsaktivistInnen begrüßten die Schritte der Geschäftsführung des New Yorker Pensionsfonds. Es sei bemerkenswert, dass Druck auf Wall Street notierte US-Unternehmen ausgeübt werde, damit diese sich mit Fragen der fairen Behandlung aller MitarbeiterInnen auseinandersetzen. „Some of our community`s greatest battles for fairness and equality have been won deep within the halls of Corporate America“, sagte Grant Lukenbill, Direktor eines Equality Projekts. Der Leiter der New Yorker Pensionsfonds, William C. Thompson, kündigte an, so lange Unternehmen von der Notwendig der Gleichbehandlung überzeugen zu wollen, bis alle Beschäftigte in US-amerikanischen Unternehmen vor Diskriminierungen geschützt sind. Insgesamt haben bisher 27 Großunternehmen ihre Diskriminierungsverbote aufgrund der Initiative der New Yorker Pensionsfonds erweitert.