Eine Fabrik spielt Zukunft: BMW stimmt Belegschaft auf demografischen Wandel ein

Die Beschäftigten des BMW-Werks im bayerischen Dingolfing haben einen eindrucksvollen Blick in die Zukunft gewagt – und in der Abteilung Achsgetriebemontage den Altersschnitt im Jahr 2017 nachgestellt. Im Vergleich zu heute ist die Belegschaft dann acht Jahre älter, also 47 Jahren – eine spektakuläre Armee der weißhaarigen Greise ist beim Blick in die Zukunft demnach nicht zu sehen, erklärt Personalvorstand Ernst Baumann. Der demographische Wandel könne also leicht übersehen werden. Doch die Konsequenzen des demografischen Wandels sind nicht zu unterschätzen. Wer genau hinsieht in der Zukunftsfabrik, erkennt die Zeichen der Zeit: Jeder Arbeiter erhält spezielle Schuhe, ergonomisch geformte Stühle, die Bildschirme sind größer, es werden regelmäßig Gymnastikpausen eingelegt. Physiotherapeuten animieren die Belegschaft, sich fit zu halten – die Übungshelfer werden beim Planspiel in Dingolfing noch mit Skepsis aufgenommen: „Jetzt spinnen sie komplett, die Herren in München“, sollen Beobachter nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gesagt haben. Doch sie werden sich darauf einstellen müssen, sich eines Tages am Arbeitsplatz zu strecken und zu dehnen, die Bauchmuskeln zu trainieren und den Rücken gerade zu halten. Und der Vorstand ist mit dem Test zufrieden – die Qualität konnte gesteigert, die Effizienz auf konstant hohem Niveau gehalten werden. Der Versuch soll deshalb auf weitere Standorte ausgedehnt werden – um die Beschäftigten und die Bayerischen Motorenwerke fit zu machen für die Zukunft.