Anteil alternativer Familienformen im Osten höher als im Westen
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, haben in den neuen Ländern alternative Familienformen ei-nen Anteil von 42% an den Familien insgesamt erreicht. Zu den alternativen Familienformen zählen Alleinerziehende und Lebensgemeinschaften mit Kindern. Im früheren Bundesgebiet lag deren An-teil nur bei 22%, bundesweit betrug er 26%. Das ist ein Ergebnis der vor wenigen Monaten veröf-fentlichten Mikrozensusstudie 2006. Nach Ländern betrachtet machten alternative Familienformen 2006 fast die Hälfte (47%) aller 330 000 Berliner Familien aus. Den niedrigsten Anteil verzeichnete Baden-Württemberg. Dort gehörte von den 1,2 Millionen Familien nur jede fünfte (20%) zu diesen Formen. Ein weiteres Ergebnis des Mikrozenus: Die Zahl der Familien in Deutschland hat abge-nommen. Im Jahr 2006 lebten in der Bundesrepublik insgesamt 8,8 Millionen Familien. 1996 waren es noch 9,4 Millionen – ein Rückgang um sieben Prozent. Währenddessen stieg die Zahl alternativer Familienformen um 30% auf 2,3 Millionen an. Diversity-Experte Michael Stuber kommentiert die Ergebnisse: „Diese Veränderungen müssen auch bei Marketingkonzepten berücksichtigt werden“. Es komme darauf an, dass nicht nur traditionelle Familien durch das Marketing angesprochen werden, sondern auch alternative Lebensformen durch eine angemessne Bild- und Sprachwahl erreicht wer-den, so Stuber weiter.