Ältere ArbeitnehmerInnen seltener, aber länger krank als junge
Einer Studie der AOK Rheinland zufolge sind ältere ArbeitnehmerInnen seltener krank als ihre jüngeren KollegInnen. Wie das AOK Magazin „Praxis aktuell“ berichtet, zeigt eine Analyse der Daten von rund einer Million Versicherter aus 130 000 rheinischen Unternehmen, dass junge ArbeitnehmerInnen deutlich mehr Arbeitsunfähigkeitsfälle (220,4 je 100 Versicherte) als die über 55-Jährigen (144,7 je 100 Versicherte) verursachen. Gleichzeitig stellt die Studie fest, dass ältere ArbeitnehmerInnen länger krank sind als jüngere MitarbeiterInnen. Grund ist die längere Genesungsdauer im Alter. So fallen die bis 24-Jährigen durchschnittlich 5,7 Tage pro Erkrankung aus, bei über 55-Jährigen dauert ein Krankheitsfall hingegen durchschnittlich 22 Tage. In Folge dessen steigt die Gesamtzahl der Arbeitsunfähigkeitstage mit steigendem Alter an. Die 25- bis 34-Jährigen kamen laut Studie im Jahr 2004 auf 1316 Arbeitsunfähigkeitstage je 100 Versicherte, die über 55-Jährigen kamen auf 3182 Arbeitsunfähigkeitstage je 100 Versicherte. Für den Diversity-Experten Michael Stuber bestätigen die Zahlen, dass die vorurteilsbehaftete Vorstellung, Ältere seien häufiger krank, überholt und falsch ist: „Tatsächlich sind ältere Menschen sogar seltener krank als junge. Um der durchschnittlich längeren Anzahl der Krankheitstage Älterer entgegenzuwirken, sollten Unternehmen sicherstellen, dass sie abwechslungsreiche Tätigkeiten anbieten und einseitige Belastungen der ArbeitnehmerInnen vermeiden.“ Diese führen oft zu körperlichen oder psychosomatischen Störungen, die zu längeren Arbeitsausfällen beitragen, so Stuber weiter.