Diversity auch in den Universitäten auf dem Vormarsch
Vor dem Hintergrund einer immer vielfältigeren Gesellschaft müssen auch die Universitäten in Sachen Diversity aus ihrem überwiegend forschenden Aktionsfeld heraustreten und eine Innensicht auf ihre Organisationen einnehmen. Insbesondere in den wissenschaftlichen Bereichen besteht seit langem Klarheit darüber, dass mit zunehmender Qualifikationsstufe die Diversität der Beschäftigten abnimmt, während die Vielfalt bei den Studierenden und den Beschäftigten allgemein zunimmt. Auf Basis dieser Erkenntnis, dass Universitäten ungeachtet der steigenden Vielfalt in Gesellschaft und Studierendenschaft, monokulturell geprägt sind, hat die Goethe Universität ein umfassendes Diversity Konzept entwickelt.
In dem Konzept verwendet die Universität den Begriff Diversity Policies anstatt des gewinnorientierten Diversity-Management-Ansatzes und rückt so die angestrebte gesellschaftliche Chancengleichheit in den Vordergrund. Das entwickelte Profil diversitätsbezogener Maßnahmen basiert auf der Analyse vorhandener Angebote und Bedürfnisse. Im Konzept unterscheidet die Hochschule zwischen Zielen, Strategien und Maßnahmen auf struktureller und persönlicher Ebene. Bis 2014 liegt der Fokus auf der Vernetzung der bestehenden Einzelmaßnahmen sowie der Beratung der Fachbereiche zur Entwicklung geeigneter Maßnahmen und Instrumente. Im Anschluss sollen alle diversitätsbezogenen Berichte zusammen gefasst und alle 4 Jahre fortgeschrieben werden.
Die erklärten Langfristziele sind das Erreichen eines chancengerechten Zugangs und Durchlaufens des Bildungssystems, das Herstellen einer familienfreundlichen, gender- und diversitätssensiblen Organisations- und Wissenschaftskultur sowie die Steigerung der Exzellenz durch die Förderung aller vorhandenen Talente und Potenziale. Das Konzept ist online abrufbar unter: http://www.gleichstellungsbuero.uni-frankfurt.de/arbeitsbereiche/diversity/index.html
Auch die Universität Duisburg Essen hat das Handlungsfeld Diversity weiter entwickelt. Sie setzt sich mit einem innovativen Programm für die Förderung ihrer Studierenden mit und ohne Zuwanderungsgeschichte durch eine besondere Form des Mentoring ein. Im Rahmen eines einjährigen Programms erhalten die Teilnehmenden durch den Austausch mit berufserfahrenen Mentoren praxisnahe Unterstützung bei ihrer Karriereentwicklung. Die gewünschten Mentoren suchen sich die Teilnehmenden selbst, die Universität übernimmt die Kontaktaufnahme und Vermittlung. Das interkulturelle Mentoring–Programme wird für Studierende angeboten, die sich in der Übergangsphase vom Studium in den Beruf befinden.