Lebensabend ohne Diskriminierung: Seniorenheim für Lesben und Schwule eröffnet

Egal, ob in Spanien, den Niederlanden oder Brasilien – das Medieninteresse am ersten Pflegeheim für Lesben und Schwule ist ungebrochen. Die Einrichtung wurde Anfang des Jahres im Berliner Stadtteil Pankow eröffnet. Das „Haus Asta Nielsen“ umfasst Platz für 28 Patienten, hauptsächlich in Einzelzimmern. „In der Pflege ist der Mensch so schwach wie sonst nie“, erklärt Christian Hamm, Vorstandssprecher des Trägervereins. Auch ältere Homosexuelle seien von Diskriminierung betroffen – deshalb sei ein Pflegezentrum für Lesben und Schwule in Deutschland längst überfällig gewesen. „Viele Homosexuelle plagt die Angst vor dem Alter. Die meisten haben keine Kinder, die für Ihre Pflege sorgen können und wünschen die Solidarität von Gleichgesinnten“, erklärt Hamm. Deshalb sollen vor allem auch schwul-lesbisches und geschultes Pflegepersonal für das Wohlergehen der Heimbewohner sorgen. Zweimal im Monat müssen die MitarbeiterInnen Schulungen besuchen, in denen sie für den Umgang mit den schwulen und lesbischen Bewohnern sensibilisiert werden. Der Verein schätzt, dass allein in Berlin heute über 1.350 Lesben und Schwule in vollstationärer Pflege untergebracht sind, und rechnet mit entsprechendem Andrang