MigrantenInnen schaffen eine Million Arbeitsplätze
UnternehmerInnen, die aus dem Ausland stammen, haben in den vergangenen Jahren eine Million Arbeitsplätze geschaffen. Die Zahl von Selbständigen ausländischer Herkunft ist in Deutschland seit 1990 um gut 60 Prozent auf 290.000 gestiegen. Ein Zuwachs, der mehr als doppelt so hoch ist wie bei Deutschen. Das geht aus einer aktuellen Studie zur Bedeutung der „ethnischen Ökonomie“ in Deutschland der Universität Mannheim hervor.
TürkInnen bilden dabei die größte Gruppe unter den ausländischen Selbstständigen, gefolgt von ItalienerInnen und GriechInnen. Allein die Zahl türkischer Selbständiger habe sich seit Anfang der 90er Jahre nahezu verdoppelt. Die Studie macht deutlich, dass MigrantInnen öfter den Schritt in die Selbstständigkeit wagen, als Deutsche: Während auf 10.000 deutsche Erwerbspersonen 122 Gründungen kommen, sind es bei den TürkInnen 197. Und das, obwohl Banken eher zurückhaltend sind, gründungswilligen MigrantInnen Kredite zu gewähren, so die AutorInnen der Studie. Zudem erhalten sie im Vergleich zu deutschen ExistenzgründerInnen nur ein Drittel an staatlichen Fördermitteln.
Die ökonomische Bedeutung von MigrantInnen in Deutschland wird noch immer unterschätzt: Die Selbstständigen mit Migrationshintergrund setzten mehr als 50 Milliarden Euro im Jahr um. Längst gehen die Geschäftsaktivitäten über die klassischen Bereiche wie Gastronomie und Handel hinaus. MigrantInnen sind heute nahezu in allen Branchen tätig, so nimmt beispielsweise die Zahl derjenigen zu, die als SteuerberaterInnen oder KreditvermittlerInnen tätig sind.