Ungleiche Beschäftigung „Älterer“ in den EU-Ländern
Der Vergleich der aktuellen Beschäftigungsquoten älterer ArbeitnehmerInnen in der EU offenbart gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen Staaten. Vor allem in den nordeuropäischen Länder sind „ältere“ Beschäftigte stark im Arbeitsmarkt integriert: Mit 68,6% in Schweden und 60,7% in Dänemark, weisen beide Länder eine überdurchschnittlich hohe Beschäftigungsquote von Menschen im Alter von 55 bis 64 Jahren auf. In Deutschland hingegen waren im Jahr 2003 nur 39,4% der „älteren“ Menschen erwerbstätig. Damit liegt Deutschland nahe am Durchschnitt der 25 Länder der Europäischen Union, mit 40,1%: Insgesamt sind somit nur vier von zehn der „älteren“ EU-BürgerInnen erwerbstätig. Schlusslichter sind Slowenien und die Slowakische Republik, in denen mit 22,7 bzw. 24,6% weniger als jeder Vierte der Altersgruppe einer Erwerbstätigkeit nachgeht. Unternehmensberater Michael Stuber dazu: „Deutsche Unternehmen müssen sich auf eine ältere Erwerbsbevölkerung einrichten und sollten frühzeitig Strategien für eine gelungene Nutzung der Humanressourcen „Älterer“ entwickeln. Die skandinavischen Länder sind dabei beispielhaft, ihre Erfahrungen im Umgang mit „Älteren“ sollten hierzulande genutzt werden.“
Bezogen auf die Dimension Geschlecht wird deutlich, dass der Anteil der erwerbstätigen älteren Männer in allen Ländern der EU über dem der erwerbstätigen älteren Frauen liegt. Besonders gravierend ist dieser Unterschied in den meisten neuen EU-Mitgliedstaaten sowie in Spanien. In Spanien sind 59,4% der männlichen, aber nur 23,4% der weiblichen Bevölkerung von 55 bis 64 erwerbstätig. In Deutschland befinden sich 47,7% der Männer und 31,2% der Frauen in der betreffenden Altersgruppe in Erwerbstätigkeit. In Finnland und Schweden hingegen sind anteilig fast genau so viele ältere Frauen erwerbstätig wie ältere Männer. (Quelle: Statistisches Bundesamt, Arbeitskräfteerhebung EU)