Barrierefreie Internetseiten: Lob für Arbeitsministerium, Kritik an Krankenkassen
Franz Müntefering hatte zu Jahresbeginn reichlich Grund zur Freude: die Homepage seines Bundesarbeitsministeriums erreichte beim Selbsttest auf Grundlage der BIT(Barrierefreie Informationstechnik)-Verordnung ein Traumergebnis von 96 aus 100 möglichen Punkten.
Das Gemeinschaftsprojekt “BIK” (barrierefrei informieren und kommunizieren) der deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbände und der DIAS GmbH testet Internetangebote auf Barrierefreiheit.
Wer einen Eintrag auf der begehrten 95plus-Liste des Projektes erhalten will, auf der alle Webseiten mit einem BIT-Test von 95 oder mehr Punkten gelistet werden, muss eine Reihe von Anforderungen umsetzen, um seine Webseite barrierefrei zu gestalten. Für jedes “Nicht-Text-Element” wie Fotos, Filme oder Sounddateien sind gleichwertige Texte bereitzustellen.
Multimedia-Präsentationen sollen eine Audio-Beschreibung enthalten. Texte und Graphiken müssen auch dann verständlich sein, wenn sie ohne Farbe betrachtet werden. Außerdem muss das Internetangebot leicht durch Hilfsmittel wie Vergrößerungssysteme, Braille-Tastaturen oder Joysticks als Mausersatz zugänglich sein.
Vorbildlich schnitt im BIT-Test auch die Webseite des Verteidigungsministeriums ab. Trotzdem findet sich laut BIK noch ein “breites Mittelfeld” von Ministerien, deren Webseiten noch nicht als gut bezeichnet werden können.
Weitaus negativer fällt die Beurteilung der Webangebote der gesetzlichen Krankenkassen aus, die in den Geltungsbereichs der BIT-Verordnung fallen. Insgesamt 22 Krankenkassen wurden geprüft, der Anteil der als “schlecht zugänglich” bewerteten Angebote ist hier laut BIK deutlich höher als bei den Behörden. Jedes zweite Angebot ist schlecht zugänglich.
Quelle:
Ungleich Besser Diversity Consulting