Wal-Mart droht Sammelklage von 1,6 Millionen Frauen

Dem amerikanischen Discount-Konzern Wal-Mart droht die größte Klage wegen sexueller Diskriminierung am Arbeitsplatz in der Geschichte der Vereinigten Staaten. US-Richter Jenkins ließ eine Sammelklage gegen den Konzern zu, der bis zu 1,6 Millionen derzeitige oder ehemalige weibliche Wal-Mart-Angestellte beitreten können. Ausgangspunkt ist eine Klage von sechs Frauen aus dem Jahr 2001, sie werfen dem Handelsriesen vor, Frauen systematisch schlechter zu bezahlen und ihren Aufstieg in Führungspositionen zu behindern. Ein Statistiker der Universität von Kalifornien in Hayward fand heraus, dass Frauen bei Wal-Mart im Schnitt 4,38 Jahren bis zur Beförderung brauchen, Männer 2,86 Jahre. Abteilungsleiterinnen verdienten im Schnitt 18 Prozent weniger als ihre Kollegen. Fast drei Viertel der 1,2 Millionen Wal-Mart-Angestellten sind Frauen. Zudem arbeiteten Frauen in der überwiegenden Mehrheit als Kassiererinnen, der Anteil von Frauen in Führungspositionen liege deutlich unter dem Branchendurchschnitt. Sollte Wal-Mart vor Gericht unterliegen, dürfte das sehr teuer werden. Nach der Entscheidung des Richters können die Mitarbeiterinnen sowohl auf entgangenen Lohn als auch auf zusätzlichen Schadenersatz klagen. Selbst wenn Wal-Mart den Prozess gewänne, ist der Imageschaden für das Unternehmen bereits jetzt immens. (Quelle: Spiegel, Phoenix).