Studie widerlegt Vorurteil über abnehmende Leistungsfähigkeit im Alter

Die Leistung älterer MitarbeiterInnen wird tendenziell schlechter eingeschätzt als die der jüngeren, obwohl kein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Alter und der Arbeitsleistung erkennbar ist und jüngere und ältere ArbeitnehmerInnen gleichermaßen motiviert sind. Dies ist ein zentrales Ergebnis der Studie „Demographische Fitness. (K)ein Thema für Unternehmen in Deutschland?”. Die Studie wurde vom Personaldienstleister Adecco in Zusammenarbeit mit dem Jacobs Center for Lifelong Learning and Institutional Development (JCLL) an der International University Bremen (IUB) erstellt. Befragt wurden 13 Unternehmen, die zwischen 200 und 10.000 MitarbeiterInnen beschäftigen. Bei den meisten Unternehmen stellten die ForscherInnen eine „Höherbewertung“ von jüngeren gegenüber älteren Beschäftigten fest. Für drei Unternehmen ergab sich eine „Höherbewertung“ der älteren Beschäftigten. Gleichzeitig bestätigt die Studie, dass die Leistungsfähigkeit nicht in direktem Zusammenhang mit dem Alter steht. Weder bei der Selbst- noch bei der Fremdeinschätzung (durch Vorgesetzte) war ein signifikanter Zusammenhang zwischen Alter und Arbeitsleistung zu erkennen. Damit wird das Vorurteil widerlegt, dass ältere MitarbeiterInnen grundsätzlich weniger leistungsfähig als jüngere MitarbeiterInnen sind.
Die Leistungsfähigkeit eines Arbeitnehmers hängt der Studie zufolge in erster Linie davon ab, wie gesund er sich fühlt und nicht wie alt er ist. „Unsere Ergebnisse zeigen allerdings, dass die positive Einschätzung der eigenen Gesundheit mit zunehmendem Alter abnimmt”, erläutert Uwe Beyer, Geschäftsführer Adecco Deutschland. „Für die Unternehmen bedeutet das: Gerade wenn die Bevölkerung und damit die Belegschaft immer älter wird, gewinnt ein effizientes Gesundheits-management immer mehr an Bedeutung“. Beyer stellt weiterhin fest, dass in allen untersuchten Unternehmen bisher eine unternehmensweite Strategie fehle, um auf den demographischen Wandel adäquat zu reagieren. In den meisten Fällen ließen aktuelle unternehmensstrategische Herausforderungen die Altersfrage in den Hintergrund treten. Im Rahmen der Studie wurden 695 MitarbeiterInnen schriftlich befragt, Stammdaten der 13 Unternehmen erhoben und Interviews durchgeführt.