Studie: Diskriminierung von Muslimen nimmt deutlich zu

Die Diskriminierung von Muslimen in Europa hat nach nach den Anschlägen vom 11. September 2001 deutlich zugenommen. Muslime in europäischen Ländern sind zunehmender Intoleranz und Misstrauen ausgesetzt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der International Helsinki Federation for Human Rights (IHF), in der der Umgang mit Muslimen in elf europäischen Ländern nach den Terroranschlägen in den USA untersucht wurde. „Als Auswirkung des 11. Septembers erfahren muslimische Minderheiten in der EU zunehmend Feindseligkeiten“, sagte IHF-Geschäftsführer Aaron Rhodes. Der Fokus der öffentlichen Debatte auf den Kampf gegen den Terrorismus und die Bedrohung durch religiösen Extremismus habe vorhandene Vorurteile verstärkt und Muslime seien wegen ihres Glaubens zunehmend stigmatisiert worden. „Wir sind besorgt, dass diese Entwicklungen positive Integrationsbemühungen untergraben“, so Rhodes bei der Vorstellung des Berichts.
Als Ursache für die negative öffentliche Wahrnehmung der Muslime erwähnt die Studie etwa einseitig stereotype Medienberichte, aggressive politische Rhetorik durch populistische Parteien, Diskriminierung im Bereich Beschäftigung und auf Muslime fokussierte Sicherheitsmassnahmen durch Behörden. Weiteres Ergebnis der Untersuchung: Mehr als 80 Prozent der deutschen Befragten verbanden (im Jahr 2004) den Begriff „Islam“ mit Terrorismus und der Unterdrückung von Frauen. Unternehmensberater, Michael Stuber, unterstreicht, dass Einstellungen aus dem gesellschaftlichen Umfeld häufig auch Einfluß auf die betriebliche Atmosphäre nehmen. „Unternehmen sollten ihre Strukturen, Prozesse und Kultur auf mögliche Ausgrenzungen kritisch überprüfen. Ausgrenzungen finden häufig gerade dann unbewusst statt, wenn Annahmen und Vorurteile über eine bestimmte Gruppe gesellschaftlich tief verankert sind und diese Vorurteile quasi gesellschaftlich legitimiert sind.“