Schwules Lob für Groß-Unternehmen Brand-neues Ranking aus den USA — Erstmalige Erhebung in Europa

Die meisten internationalen Konzerne erkennen Homosexualität als eine beachtenswerte Facette ihrer Mitarbeiter und Kunden an. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Kölner Diversity-Beratung mi•st [ Consulting bei Großunternehmen in Europa. „Die Firmen zeigen dadurch, daß sie Vielfalt als Erfolgsfaktor erkannt haben“, erläutert Michael Stuber, der die Studie durchführt und führende Unternehmen wie Kraft Foods, Deutsche Bank und Hewlett Packard berät. Politik und Wirtschaft in Deutschland seien jedoch im europäischen Vergleich noch rückständig. In den USA wurde indes die neuste Rangliste schwulen- und lesben-freundlicher Konzerne vorgestellt — American Express, Microsoft, Xerox, IBM, Hewlett Packard, Apple und Citibank unter den TOP 10. „Hier steht der positive Beitrag von Homosexuellen zum wirtschaftlichen Erfolg im Vordergrund“, hebt der Diversity-Spezialist Michael Stuber hervor. Die aktive und selbstverständliche Berücksichtigung von Schwulen und Lesben als Teil der Belegschaft und als Teil der Kundschaft sei in Amerika schneller und weiter fortgeschritten als in Deutschland. „Außer FORD nutzt kaum ein US-Unternehmen diesen ‚Diversity‘ – Vorsprung hierzulande“, bedauert Stuber. Aber auch die Gay Community habe jenseits des Atlantik ein stärker ausgeprägtes „wirtschaftliches Selbst-Bewußtsein“ als in Deutschland. Ein ungewöhnliches schwules Lob — aber auch Tadel — gibt es inzwischen für die Werbung in Deutschland. Der Vielfalts-Experte Michael Stuber kommentiert jeden Monat die Tops und Flops des Marketings aus homosexueller Sicht. Die Kolumne ‘Werbung durch die Rosa Brille‘, die bundesweit in schwul-lesbischen Stadtmagazinen erscheint, soll „sowohl bei Firmen wie auch bei Homosexuellen zu mehr Bewußtsein und Sensibilität in der Markt- Kommunikation führen“, so der Autor. Während Audi, Iglo und Seat punkten konnten, wurden E-On, Erdinger und Meica negativ bewertet. Vor kurzem wurde der Automobilhersteller FORD als erstes Groß-Unternehmen in Deutschland für sein Diversity-Engagement, das auch Homosexuelle berücksichtigt, mit dem Max-Spohr-Preis des Völklinger Kreis e. V. ausgezeichnet. „In diesem Jahr war der Abstand zu anderen Anwärtern noch groß“, kommentiert der Diversity-Berater Michael Stuber, einer der geistigen Väter des Preises. Noch gäbe es Firmen, die diese Auszeichnung nicht annehmen würden, doch müsse sich auch die deutsche Wirtschaft auf alle Arten von Vielfalt einstellen.