Österreich: Immer weniger Frauen in Chefetagen

In Österreich sitzen heute weniger Frauen in den Chefetagen der großen Unternehmen als noch vor zwei Jahren. 48 Prozent der börsennotierten und umsatzstärksten Unternehmen der Alpenrepublik werden derzeit komplett von Männern geführt – vor zwei Jahren waren es noch 39 Prozent.

Es gebe derzeit nur bei zehn Prozent der Betriebe Frauen in leitenden Positionen, teilte das European Women’s Management Development International Network mit. Das EWMD hatte 207 österreichische Unternehmen befragt. Bei einer ähnlichen Befragung vor zwei Jahren lag der Anteil der Betriebe, in denen Mitarbeiterinnen leitende Positionen bekleideten, bei 11 Prozent. In den Führungsetagen der PR-Branche haben beispielsweise weiterhin fast ausschließlich Männer das Sagen, während der Frauenanteil in der PR-Ausbildung seit langem bei 80 Prozent liegt.

Weibliche Führungspersönlichkeiten wie Brigitte Ederer (Siemens Österreich) stellen beim südlichen Nachbarn der Bundesrepublik immer noch eine Ausnahme dar. Von einer “traurigen Bilanz 2006” sprach Romie Schuller, Präsidentin des EWMD. Der Trend gehe in die falsche Richtung, zumal die Zahl der Universitätsabsolventinnen ständig zunimmt.

Inzwischen sind in Österreich mehr als die Hälfte (52 Prozent) aller Universitätsabsolventen weiblich. Schuller erinnerte daran, dass die Managementqualität in gemischten Führungsteams weitaus besser sei als bei einem “traditionellen” Aufbau der Führungsetage.

Quelle:
Ungleich Besser Diversity Consulting