Internationale Managing Diversity Konferenz Potsdam 2003 Beiträge zur Professionalisierung und Internationalisierung

Auch wenn das Thema noch vergleichsweise neu ist, in Potsdam findet schon die dritte Managing Diversity Konferenz statt. Der Lehrstuhl von Dieter Wagner hatte schon vor Jahren den richtigen Riecher und betätigte sich frühzeitig in diesem Themenfeld. Auf der diesjährigen Veranstaltung präsentieren die Forscher ein besonderes Forum, nämlich zur International Corporate Practices. Dass es diese inzwischen in Deutschland gibt ist zwei Trends zu verdanken, und einer Person, die an beiden beteiligt war: Internationale (US-amerikanische) Konzerne weiten das Thema aus ihrem Heimatland nach Europa und auch nach Deutschland aus. Damit entstehen international beeinflusste Diversity Programme. Andererseits starten die ersten internationalen deutschen Konzerne fundierte Diversity-Konzepte – allen voran die Deutsche Bank, die Allianz oder die Commerzbank. Der Kölner Diversity Experte und Management Berater Michael Stuber ist in beiden Richtungen aktiv: Er berät schon seit 1997 internationale Player zu Diversity (Hewlett Packard, Motorola, Kraft Foods) und arbeitet für große deutsche Konzerne in diesem Themenfeld. Mit einem seiner Kunden, der Deutschen Bank, hält er eine gemeinsame Präsentation, mit der wirklich internationale Diversity-Praxis vorgestellt wird. Stubers konzeptioneller Rahmen passt bestens zu den Bedürfnissen der Deutschen Bank: Strategische Positionierung, eingehende Analysen und die Beteiligung des Managements bei der Einführung. Zu all diesen und weiteren Punkten weiß Deutschlands führendes Finanzinstitut anschauliche Beispiele zu liefern. Besonders interessant für die TeilnehmerInnen erschienen die sieben Erfolgsregeln der Diversity-Kommunikation – dieser Bereich ist im Vergleich zu Mitarbeiternetzwerken oder Work/Life-Balance noch unterentwickelt. Die Deutsche Bank empfiehlt: Diversity in die Unternehmensstruktur zu integrieren; Diversity klar zu definieren: Was ist Diversity, was ist es nicht; Standards für ein koordiniertes Vorgehen festzulegen; eine Marketing-Strategie zu entwickeln; Multiplikatoren zu gewinnen; Eigen-PR zu betreiben und Erfolge zu kommunizieren und ein Qualitätsmanagement einzuführen. Zur Bewältigung dieser und weitere Aufgaben bedarf es neuer Arbeitsstrukturen. Auch die Deutsche Bank verfügt über eine entsprechende eigenständige Abteilung (Global Diversity) seit 1999, mit derzeit 17 Team-Mitgliedern in drei Regionen: Frankfurt, London, und New York. Hier sitzt die weltweite Leiterin, Karen Meyer, Global Head of Diversity mit direkter Berichtslinie an den Vorstand, Dr. Tessen von Heydebreck. Diese Organisationsform stellt Stuber in den Kontext der gängigen Praxis: Die meisten Firmen verfolgen inzwischen weltweite Ansätze und verfügen über Diversity-Spezialisten in HR und für bestimmte Implementierungsinstrumente; das zeigt seine aktuelle Praxisstudie zu Diversity unter internationalen Unternehmen in Europa.