ALTERUNG: UNTERNEHMEN REAGIEREN ZÖGERLICH

Studie: Deutsche Unternehmen haben den demografischen Wandel erkannt –innerbetriebliche Maßnahmen sind jedoch unzureichend.
78 Prozent der deutschen Diversity-Manager gehen laut der aktuellen Diversity Praxis Studie (DPS) davon aus, dass die Alterung der Belegschaft und der Märkte zu den wichtigsten gesell-schaftlichen Entwicklungen für Unternehmen zählt. Gleichzeitig gestalten nur wenige Unternehmen die Zusammenarbeit der Generationen aktiv. Insbesondere Maßnahmen, die zur Wahrnehmung und Wertschätzung der Leistung älterer Mitarbeiter beitragen werden selten durchgeführt (22 Prozent), von immerhin 29 Prozent sind diese jedoch geplant.
„Der Geburtenrückgang und die alternde Bevölkerung machen es erforderlich, eine generationsorientierte Personalpolitik zu betreiben. Bislang ist die deutsche Wirtschaft auf den demografischen Wandel völlig unzu-reichend vorbereitet“, kommentiert Michael Stuber die Ergebnisse der Studie. „Viele Unternehmen sehen anscheinend keine Verbindung des Alterungsprozesses mit ihrem Business“, so der Diversity-Experte weiter.
Zu den Top-Aktivitäten der Unternehmen im Rahmen ihres Altersmanagement zählt die Förderung der Beteiligung älterer Mitarbeiter an Weiterbildung und Trainings. 46 Prozent der Befragten geben an, diese Maßnahmen im Unternehmen bereits umzusetzen (s. Grafik). Mit 43 Prozent folgen auf Platz 2 Initiativen zur Förderung einer offenen Kultur, in der Erfahrungen zwischen Jüngeren und Älteren produktiv ausgetauscht werden. „Deutsche Unternehmen müssen ihre Vorbereitungen auf den demografischen Wandel intensivieren, insbesondere ältere Mitarbeiter sollten aktiver als bisher in Personalmaßnahmen einbezogen werden“, empfiehlt Diversity-Berater Stuber. Auch die fehlende Ausrichtung auf den Markt der Senioren und künftigen Senioren stelle eine auffallende Vergeudung von Absatzchancen dar, die mit „Diversity-Marketing“ genutzt werden könnten.